Die Dünne – Lyrik

Die Dünne mit dem traurigen Blick
schaut gleichgültig hin,
als der Tourist am Lokal hält
und vom Moped steigt. Sie denkt,
wie jeden Abend, dass
es Zeit ist für die gesättigten,
aber durstigen Bäuche.

Lauter Bäuche flanieren zwischen
Strand und Hotel, man sieht aus,
wie man sich Zuhause nicht
zeigen würde.
Gegenüber wedelt ein Mann Fliegen
vom Fisch, der bei Bedarf vom Eis
auf den Grill
gelegt wird.
Hohe Luftfeuchtigkeit, schwüle Wärme
auch des Nachts, und die Dünne
blickt die Straße runter, während sich
der Tourist die Beine kratzt
und Bier bestellt. Das liegt an den
Moskitos. Taxifahrer hupen und
verlangsamen den Verkehr, die
Straßenhändler suchen ihre Kunden.

Drüben schmilzt das Eis.
Der Mann der Dünnen hat sich
verdünnisiert, und das Kind der Dünnen
ist bei ihrer Mutter, und die Dünne
pflegt einen traurigen Blick, doch bei
jedem Trinkgeld muss sie lachen.